SoSe 2016
Wissenschaftstheorie für interdisziplinäres Arbeiten, Kooperationen und Forschungsverbünde
Location: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)
Schedule: Do 16:00-18:00
Class starts on: 2016-04-21
Course language: German
Philosophische Wissenschaftstheorie hat sich zum allergrößten Teil ausschließlich mit Naturwissenschaften beschäftigt. Daneben entstand im 19. Jahrhundert eine Reflexionstradition der philologischen und historischen Disziplinen, die insbesondere darauf zielte, die Unterschiede zwischen Natur- und Geisteswissenschaften näher zu bestimmen. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich zudem eine Wissenschaftstheorie der Sozialwissenschaften, die sich aber aus dem Dualismus von „erklärender Naturwissenschaft“ und „verstehender Geisteswissenschaft“ nie ganz befreien konnte, wenngleich insbesondere im Bereich der Wissenschaften vom Fremden (Ethnologie; Cultural Anthropology) neuartige Problemstellungen und Perspektiven zum Vorschein kamen. Eine besondere Wendung stellte dann die Entstehung einer Wissenschaftssoziologie dar, die in ein nicht leicht zu bestimmendes Konkurrenzverhältnis zur philosophischen Wissenschaftstheorie trat.
Wegen ihrer Unübersichtlichkeit und ihrer ungleichgewichtigen Fokussierung bietet dieser theoretische Hintergrund wenig Handhabe, um Probleme und Potenziale interdisziplinärer Kooperationen in den Blick zu bekommen.
Ziel des Seminars ist es deshalb, im Sinne der Einheit von Forschung und Lehre und ausgehend von einer „Gleichbedeutsamkeitsthese“ aller wissenschaftlicher Disziplinen Ansätze zu erarbeiten, die es erlauben, unterschiedliche Typen wissenschaftlichen Arbeitens zueinander ins Verhältnis zu setzen.
In einem ersten Teil werden wir dazu Grundlagentexte aus den genannten Reflexionstraditionen lesen und diskutieren. In einem zweiten Teil sichten wir aktuelle Beiträge zur Problematik der Interdisziplinarität; um dann in einem dritten Teil theoretische Versuche darüber anzustellen, wie sich das Verhältnis unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen zueinander strukturell bestimmen lässt.
Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende aus dem Fach Philosophie und an theoretisch Interessierte aus interdisziplinären Forschungsverbünden.
Seminar: Wissenschaftstheorie für interdisziplinäres Arbeiten, Kooperationen und Forschungsverbünde Dozent: PD Dr. Werner Kogge Email: werner.kogge@fu-berlin.de |
Zeit: Do 16-18 Uhr Raum: Habel 30\SIR 2 Sprechstunde: Mo 16 Uhr (bitte vorher anmelden) Büro: Topoi-Haus, Hittorfstr. 18, Raum 206
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Seminarplan: |
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Do, 21.04.2016 16:00 – 18:00 |
Einführung: Disziplinen und Forschungsweisen: Welche Fragen stellen sich hier? |
1. Einteilung von Wissenschaften: Historische Entwicklung
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Do, 28.04.2016 16:00 – 18:00 |
SEMINARTEXT 1: Kant: Der Streit Der Fakultäten: S. 279 -300 |
Do, 12.05.2016 16:00 – 18:00 |
SEMINARTEXT 2: Wilhelm Windelband: Geschichte und Naturwissenschaft (S. 4-27) |
Do, 19.05.2016 16:00 – 18:00 |
SEMINARTEXT 3: Snow: Die zwei Kulturen. Literarische und naturwissenschaftliche Intelligenz. (Ausschnitte) |
Do, 26.05.2016 16:00 – 18:00 |
DISKUSSION: Material aus ‚Gegenworte‘
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2. Interdisziplinarität / Transdisziplinarität: Wissenschaftsforschung
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Do, 02.06.2016 16:00 – 18:00 |
Interdisziplinarität, Transdisziplinarität: Einführung – Handbuchartikel
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Do, 09.06.2016 16:00 – 18:00
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SEMINARTEXT 4: Schmidt: Towards a philosophy of interdisciplinarity
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Do, 16.06.2016 16:00 – 18:00 |
Die Rolle der Wissenschaftsforschung ###
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3. Wissenschaftsformen – epistemologische Ansätze
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Do, 23.06.2016 16:00 – 18:00 |
SEMINARTEXT 5: Droysen: Erklären und Verstehen
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Do, 30.06.2016 16:00 – 18:00
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SEMINARTEXT 6: Toulmin: Voraussicht und Verstehen. Ein Versuch über die Ziele der Wissenschaft; Einführung in die Philosophie der Wissenschaft (Ausschnitte)
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Do, 07.07.2016 16:00 – 18:00 |
SEMINARTEXT 7: Hacking: Styles of Scientific Thinking or Reasoning
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Do, 14.07.2016 16:00 – 18:00 |
Kogge: Wissenschaftskulturen – ein Klassifizierungsvorschlag
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Do, 21.07.2016 16:00 – 18:00 |
Diskussion
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Weitere Informationen zum Seminar:
- Voraussetzung für einen Schein sind aktive Teilnahme und das Erstellen einer Hausarbeit.. Zu aktiver Teilnahme gehören Kurzreferate, kommentierte Handouts und Exzerpte (näheres dazu im Seminar).
- Referate sind Kurzreferate von max. 10 Minuten. (Regel wird streng gehandhabt!)
- Primärtexte finden Sie als Scan auf dem Blackboard. Bitte kümmern Sie sich um Ihren Zugang!